Über das Werk
Im Sommer 1862, von Juli bis August, reiste Philipp Röth von Freiburg aus nach Bernau in den Schwarzwald. Er folgte dem seit Karlsruher Studientagen befreundeten Hans Thoma, dem er später das mit Zeichnungen gefüllte Skizzenbuch zugedachte. Den Künstlerfreund selbst hielt er auf Blatt 25 recto fest, zeigt ihn konzentriert über ein Skizzenbuch gebeugt. Der in Bernau geborene Thoma dürfte Röth auf seinen Wanderungen durch den Schwarzwald und insbesondere in die Umgebung seiner Heimatstadt begleitet haben. Dies erklärt auch die nahezu identische Landschaftsansicht, die Röth und Thoma an der Sägmühle bei Bernau festhielten (vgl. hier Bl. 10r sowie Inv. SG 2111, Bl. 45v). Auch könnten die auf Blatt 8 verso und Blatt 26 recto dargestellten männlichen Figuren als Indizien für Thomas Gesellschaft gelesen werden. – Röth zeichnete mit dem Bleistift meist Gebirgs- und Waldlandschaften, drehte das Büchlein dafür häufig um 90 Grad nach rechts, und begrenzte einzelne, nicht blattfüllend ausgeführte Kompositionen durch Einfassungslinien. Eine spätere Ausführung in Öl mag bei diesen Landschaftszeichnungen bereits angedacht sein. Röths Interesse galt vor allem der unberührten Natur mit ihren Bachläufen, hohen Tannen, Felsformationen und Berglandschaften, seltener skizzierte er die (regionale) Architektur; Figuren blieben meist Staffage.
Dem Skizzenbuch liegt eine einzelne Zeichnung bei, die das Wohnhaus der Röths in Bernau zeigt und der Schwester Hans Thomas, Agathe Thoma, geschenkt worden war.
Für eine vollständige Beschreibung des Skizzenbuches siehe unter "Forschung".