Über das Werk
In das halblederne Büchlein mit Schlaufen für einen schlanken Bleistift zeichnete Carl Morgenstern erstmals im Dezember 1831: Er hielt Stamm und Geäst einer wettergebeutelten Tanne mit dem Bleistift fest und kolorierte die Zeichnung anschließend mit dem Pinsel in dezenten Farben. Noch bevor Morgenstern 1832 nach München aufbrach, um bei dem erfolgreichen Landschaftsmaler Carl Rottmann zu lernen, notierte er in dieses Skizzenbuch all das, was sein Auge reizte: eine Jagd bei Petterweil, eine Jagdgesellschaft bei Bonames, Figurenstudien, verschiedentlich in Tracht, immer wieder Nadelbäume, aber auch so unscheinbare Motive wie eine Hausecke mit großen Steinen. Daneben finden sich Ansichten von Wanderungen durch die Frankfurter Umgebung, insbesondere nach Rödelheim und Hausen, sowie von der Reise nach München, mit Motiven bei Bad Aibling, dem Chiemsee, bei Bad Reichenhall, beim Starnberger See nahe Seeshaupt und Iffeldorf. Relativ ausformulierte Kompositionsentwürfe für spätere Gemälde hielt er gleichfalls fest. Auf das vierzehnte Blatt des Skizzenbuches montierte er sogar eine Zeichnung des Künstlerkollegen Johann Gottlieb Prestel (1739–1808), der als Pferdemaler einen respektablen Ruf besaß und sich möglicherweise wie Morgenstern im Mai 1832 in Rödelheim befand (vgl. das Skizzenbuch Inv. SG 3078, Städel Museum).
Für eine vollständige Beschreibung des Skizzenbuches siehe unter "Forschung".