Über das Werk
Der Künstler stellt im Maßstab 1:1 eine Birne dar. Eine Birne, überreif und von Insekten umschwirrt, die auf einem steinernen Denkmalsockel steht. Den Zeitgenossen des Frankfurter Malers war sofort verständlich, dass dies ein Bruch mit „der Kunst des Angemessenen“ war. Eigentlich gehörte auf einen derartigen Sockel ein „heroisches“ Bildmotiv und keine „Allerweltsfrucht“. Doch die Darstellung verdeutlicht den Bedeutungswandel der Stillleben im 18. Jahrhundert: Die Schönheit der Dinge stand plötzlich im Vordergrund und nicht nur ihr symbolischer Gehalt.
Über die Erwerbung
Die in Kronberg lebende und der dortigen Malerkolonie verbundene Künstlerin Minna Roberth (1851-1920) vermachte dem Städel 1920 testamentarisch eine Reihe von Gemälden ebenso wie einige Bücher und Papierarbeiten. Sie schlug namentlich den damaligen Städel-Direktor Georg Swarzenski als Kunstverständigen vor, der die Eignung der Kunstgegenstände für die Museumssammlung überprüfen solle. Die beiden Gemälde von Juncker bezeichnete die Schenkerin in ihrer Vermächtnislisteals „2 Frühstücke.“