Straßenbahn, Tauentzienstraße, Berlin, Will McBride
Will McBride
Straßenbahn, Tauentzienstraße, Berlin
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Will McBride

Straßenbahn, Tauentzienstraße, Berlin, 1956 (Abzug 1992)


Darstellung
37 x 54,5 cm
Blatt
70 x 84 cm
Material und Technik
Silbergelatine-Abzug, Barytpapier
Inventarnummer
DZF 85
Erwerbung
Sammlung der DZ BANK im Städel Museum
Status
Nicht ausgestellt

Texte

Über das Werk

So sah sie aus, die fröhlich-anarchische Erschöpfung der in Schlaf gesunkenen Woodstock-Generation. Nach einem Popfestival im Luberon nahm Will McBride 1975 die Nachzügler der paradiesisch gestimmten 68er-Bewegung ins Visier. Gegenüber den Häuserkämpfen war der Hausfotograf des Jugendkultmagazins Twen auf Abstand geblieben. Lieber fotografierte er skurrile Oppositionshaltungen im New Yorker Straßenverkehr: einen Mann zum Beispiel, der sich mit dem Kopf gegen die Kühlerhaube stemmt. Fast vierzig Jahre bevor Vanessa Beecroft nackt-kalte Schönheiten zwischen Louis Vuittons Luxuskoffer lagerte, besetzte McBride in München einen Stapel Kartons mit dem hüllenlosen Ensemble des Hippie-Musicals Hair. 16 Akteure reichen sich aus den Pappboxen Füße und Hände – alle halten Kontakt, keiner ist isoliert. Als Berlin-Flaneur sammelt McBride mit seiner Kamera heute nur noch Eindrücke zur Umsetzung in Malerei. Berliner Straßen mit ihren Passanten hat der in Deutschland gebliebene GI bereits seit 1956 fotografiert. Wo noch keine Mauer war, wo sie aber kurz darauf sein sollte, da hielt er gewöhnliche insulare Situationen fest. Das Arrangement der Hippies im Karton wirkt demgegenüber wie eine Allegorie der Freiheit, die sich junge Leute selbst genommen haben.

Werkdaten

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Letzte Aktualisierung

15.11.2024