Über das Werk
Mit angsterfülltem Blick versucht sich die junge Susanna einem sexuellen Übergriff zu entziehen. Die Szene aus dem Alten Testament erzählt, wie zwei alte Dorfrichter ihr beim Bad im eigenen Garten auflauern. Sollte sie nicht gehorchen, würde sie des Ehebruchs bezichtigt, wofür ihr die Todesstrafe droht. Voller Gottvertrauen weigert sie sich und wird belohnt: Der junge Prophet Daniel erkennt dank göttlicher Eingebung ihre Unschuld und überführt die wahren Täter.
Mit psychologischer Raffinesse fokussiert der Künstler die Erzählung auf die monumentalen Figuren, ihre Körpersprache, Mimik und Gestik. Den derben Gesichtszügen und der rauen Haut der bekleideten Alten tritt der makellose Körper der Susanna entgegen. Ihre Nacktheit versinnbildlicht Unschuld und Schutzlosigkeit - und wird doch dem Betrachter zur Schau gestellt.