Über das Werk
Die Bewegung der Figuren bricht die Monumentalität dieses beeindruckenden Gemäldes: Christus empfängt demütig die Taufe durch Johannes, während die Taube des Heiligen Geistes seine Gottessohnschaft bezeugt. Zwischen ihnen schaut ein assistierender Engel keck hervor. Crespi schuf dieses Werk in Mailand, vielleicht für den aus der Familie der Reformbischöfe Carlo und Federico Borromeo stammenden Renato Borromeo. Vom speziellen Mailänder Kunstinteresse zeugt die felsige Landschaft, in der sich das klare Jordanwasser in ein an flämische Vorbilder erinnerndes Tal ergießt.
Über die Erwerbung
Die Witwe des Kommerzienrates Ludo Mayer (1845-1917) übergab dem Städel dieses Gemälde zum Andenken an ihren Mann. Der in Offenbach geborene Ludo Mayer war seit 1870 – ebenso wie später sein Neffe Robert von Hirsch – Teilhaber der Lederfabrik Mayer & Feistmann. Seiner Großzügigkeit verdankt die Stadt Offenbach den Neubau derTechnischen Lehranstalten, die Innenausstattung der Stadtbibliothek im Isenburger Schloss sowie den heute noch vorhandenen Ernst-Ludwig-Brunnen („Ludo-Mayer-Brunnen“). Für seine Verdienste wurde Mayer 1915 zum Ehrenbürger ernannt.