Über das Werk
Eine Reise ins Innere der Berge! Wie ein Kapselendoskop innerhalb von acht Stunden auf der Wanderung durch die Schlingen des menschlichen Körpers 50.000 Fotos an die Radiologie sendet, so hat der dänische Installationskünstler in Islands Höhlen die Arterien im Fels fotografiert. Wo er seine Kindheit verbrachte, begab er sich in The Inner Cave und beschrieb das Aderwerk im vulkanisch verworfenen Gestein mit der Stablinse. Bald darauf begann Olafur Eliasson unter dem Eindruck der geöffneten Erde und ihrer Lichtexplosionen aus Feuer und Wasser, solche Phänomene in technoide Kunsträume umzusetzen. Die Naturerscheinungen, physikalische und chemische Sensationen hat er in den Organismus der zeitgenössischen Architektur eingespeist. So bedient er das sinnliche Wahrnehmungsvermögen seiner naturfernen Zeitgenossen. Stahlkonstruktionen hat er zu Grotten geformt; für die EXPO 2000 in Hannover entwarf er einen Dufttunnel; aus dem Hudson River ließ er Wasserfälle wachsen; durch dunkle Räume peitscht er das Licht als tanzenden Blitz. Unter den Farben eines stählernen Regenbogens zieht in Reykjavik seit dem Sommer 2011 sein Kulturzentrum mit Konzerthalle die Besucher magisch an.