Über das Werk
Zum Pflichtprogramm für Romreisende des 19. Jahrhunderts gehörte stets auch ein Ausflug ins Umland, in die zwischen dem Tyrrhenischen Meer und dem Apennin gelegene Campagna. Die Stadt Tivoli lockte mit dem großen Wasserfall im Park der Villa Gregoriana schon seit dem 18. Jahrhundert Künstler an. Sie konzentrierten sich zumeist auf die atemberaubende Natur im Zusammenspiel mit den Überresten der antiken Kultur. Der zum Chirurgen ausgebildete Robert Macpherson richtete den Fokus allein auf das herabstürzende Wasser, dessen Schaumkronen hell reflektieren. Durch den Lichteinfall auf der linken Felspartie wird deren schroffe Oberflächenbeschaffenheit präzise herausgearbeitet,
während die dichte Vegetation rechts des Wasserfalls im Dunkeln verbleibt. Der ovale Zuschnitt steigert die poetische Wirkung der Aufnahme und lenkt die Aufmerksamkeit auf das Motiv.