Über das Werk
Wenige schwarze Pinselstriche markieren ein Profil. Die überlange Nase droht das Format zu sprengen. Spontan, fast zufällig schält Asger Jorn die Figur aus dem bunten, pastos aufgetragenen Farbgemenge heraus. Geschult ist der Däne an der klassischen Moderne. Er kritisiert aber deren dualistische Gegenüberstellung von Abstraktion und Figuration, Bild und Objekt, Realität und Fiktion. Das Spannungsfeld dazwischen interessiert ihn. Asger Jorn verbindet Abstraktion und figürliche Malerei. Anstatt wie beispielsweise die Minimal-Art-Künstler das Tafelbild aufzugeben, untergräbt er das Gemälde von innen: Es ist zugleich informell und expressiv, abstrakt und gegenständlich. Auch der Künstler Asger Jorn selbst geht vielfältige Verbindungen ein, ist unter anderem Mitglied der CoBrA-Gruppe und der Situationistischen Internationale, versteht sich als Naturwissenschaftler, Künstler, Philosoph und Autor.