Über das Werk
Die aus 132 Leuchtstoffröhren bestehende Installation Untitled (for Professor Klaus Gallwitz) richtet Dan Flavin 1993 im Ausstellungshaus des Städel Museums ein. Eingestellt sind die Röhren in die Zwi- schenräume der paarweise angeordneten Säulen des Erdgeschosses. Das fluoreszierende Licht flutet den Raum und macht seine spezifischen Charakteristika zum Bestandteil der Arbeit. Die trichterförmige Ausbreitung an der Decke und in der Spiegelung des Steinfußbodens – die formale Bezüge zur Malerei erzeugen – resultiert aus der Platzierung der Röhren zwischen den Säulen, die das Ausströmen des Lichtes nur beschränkt zulässt. Flavin gehört zu den Hauptvertretern der Minimal Art, die mit dem Gebrauch industriell gefertigter Objekte und deren Anordnung im Ausstellungsraum einen neuen Werkbegriff etablierten. Um die Gesamtheit der Arbeit zu erschließen, muss sich der Besucher durch den Raum und das farbige Licht bewegen. Die körperliche Unmittelbarkeit und das prozessuale Erfassen der Installation machen dem Betrachter seine eigene Position im Ausstellungsraum und gegenüber dem Kunstobjekt bewusst.