Der deutsche Maler, Grafiker und Objektkünstler wird 1937 in Berlin geboren. Nach einer Lehre als Weber in Göppingen studiert er an der Werkkunstschule Offenbach. Zunächst beschäftigt er sich mit Literatur und bildkünstlerischen Reproduktionstechniken. Er ist Mitbegründer der Gulliver Presse, die Künstlerbücher und Editionen verlegt. Das Prinzip des Seriellen wird für seine Kunst prägend. In den 1960er-Jahren entwickelt er mithilfe eines Strukturrasters eine eigenständige Bildform: Ein Großbild wird aus vielen gleichen Elementen zusammengesetzt. Er arbeitet mit neo-dadaistischen und Pop-Art-Stilmitteln. Seine politischen Arbeiten thematisieren die kapitalistische Gesellschaft und die Entindividualisierung des Menschen in der Masse als „Superform“, dem aus der politischen Propaganda bekannten Massenornament. In den 1960er-Jahren entstehen motorisierte Bildkästen. Er arbeitet grafisch mit vervielfältigten Piktogrammen und als Videokünstler. Bayrle lehrt von 1972 bis 2002 an der Städelschule. 1964 und 1977 nimmt er an der documenta 3 und 7 teil. Er lebt und arbeitet in Frankfurt am Main.