Bei dem programmatischen Namen Dada handelt es sich um einen Zufallsbegriff, den eine Gruppe von Künstlern 1916 für ihre neu gegründete Bewegung wählt. Zentrale Figuren des Dada sind unter anderem Hans Arp, Hugo Ball, Richard Hülsenbeck, Marcel Janko und Tristan Tzara, die in dem Züricher Cabaret Voltaire dadaistische Aufführungen, Lesungen oder Konzerte organisieren. Nicht selten reagiert das Publikum verstört, wegen Beschwerden muss das Nachtlokal bald wieder geschlossen werden. Die Dada-Mitglieder eint der Protest gegen die Schrecken des Ersten Weltkrieges. Mit Spott, Ironie und Nonsens wenden sie sich radikal und provozierend gegen die bürgerliche Gesellschaft und das als hohl empfundene Pathos ihrer Werte. Sie entwickeln beispielsweise innovative künstlerische Formen wie das Lautgedicht, indem sie sprachliche Versatzstücke von Vokalen und Konsonanten nach den Prinzipien der Collage aufbrechen und neu zusammensetzen. Die Mitglieder der Dada-Bewegung propagieren eine Anti-Kunst und greifen zu ungewöhnlichen Materialien wie gefundenen Objekten und Abfällen, die sie collagenhaft in ihre Arbeiten integrieren. Auch der Zufall wird zu einem zentralen Gestaltungselement, ebenso die Unordnung. Viele Werke konfrontieren Ernsthaftigkeit mit Trivialität oder kehren Aussagen und Sinnhaftigkeiten in ihr Gegenteil um. Um Marcel Duchamp, Man Ray und Francis Picabia entwickelt sich in New York ebenfalls eine eigenständige Dada-Bewegung. Andere Zentren der internationalen Bewegung sind Paris mit André Breton, Céline Arnauld, Berlin mit Hannah Höch, Raoul Hausmann, Johannes Baader, Hannover mit Kurt Schwitters, Dresden mit Otto Dix, Otto Griebel sowie Köln mit Max Ernst und Johannes Theodor Baargeld.