Conrad Faber (der Nachname bedeutet „Schmied" – es würde zur humanistischen Gedankenwelt seiner Auftraggeberschaft passen, wenn der Maler ihn latinisiert hätte) scheint in Bad Kreuznach geboren und bzw. oder ausgebildet worden zu sein. Bei seiner ersten Erwähnung in Frankfurt im Jahre 1524 war er bereits verheiratet, so dass ein Geburtsdatum um 1500 plausibel erscheint. Zunächst war er in der Werkstatt des Hans Fyoll angestellt, also bei einem Vertrerer der nach Ausweis der Quellen bedeutendsten Malersippe Frankfurts im ausgehenden Mittelalter. 1538 erwarb Faber das Bürgerrecht; in den darauffolgenden Jahren bekleidete er verschiedene städtische Ämter und wurde mehrfach im Zusammenhang mit Grundstücksgeschäften und Darlehen erwähnt. 1552 zeichnete er einen monumentalen Belagerungsplan von Frankfurt, der als Holzschnitt publiziert wurde, und erhielt dafür ein Ehrengeschenk des Rats. Spätestens im Frühjahr des folgenden Jahres ist der Künstler verstorben. Anders als Albrecht Dürer, der etwa Druckgraphik für den Markt - im wörtlichen Sinne - herstellte, scheint sich Faber stark an Kundenwünschen orientiert und auf wenige Geschäftsfelder spezialisiert zu haben: Er war einerseits der gefragteste Frankfurter Porträtmaler seiner Zeit, andererseits lieferte er topographische Aufnahmen und heraldische Arbeiten.