Über das Werk
In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts war Conrad Faber der Hausmaler des Frankfurter Patriziats. Unter seinen zahlreichen, teils recht formelhaften Porträts ragt das Doppelbildnis heraus, das der humanistisch gebildete Justinian von Holzhausen von sich und seiner Gattin malen ließ. Einzigartig in der Malerei nördlich der Alpen ist der geflügelte Amor, der mit Liebespfeil und Weintraube die sinnliche Liebe als Grundlage der Ehe beschwört, was zur Entstehungszeit des Bildes ein erstaunlich freimütiges Bekenntnis zur Sexualität war.
Über die Erwerbung
Fast 700 Jahre, von 1245 bis 1923, gehörten die Holzhausens zu den bedeutendsten Patrizierfamilien Frankfurts und waren führend im Rat der Reichsstadt. Etwa 70 Mal waren über 30 Angehörige der Familie Bürgermeister. Bis ca. 1500 beteiligte sich die Familie am Großhandel, beschränkte sich dann auf die Verwaltung ihrer Landgüter und Lehen. Mit Adolph Freiherr von Holzhausen (1866-1923) starb der ältere Zweig der Familie im Mannesstamm aus. Er vermachte dem Städel die Ahnengalerie der Frankfurter Familie Holzhausen, die bis in die Zeit der Renaissance zurückgeht. Die Porträtsammlung hat den besonderen Reiz einer über viele Generationen hinweg gepflegten Ahnengalerie.