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Meta Gadesmann

Buchhalter, Beamtin, Kunstsammlerin und Kommunalpolitiker

Geboren
1881 in Osnabrück
Gestorben
1962 in Bad Wiessee

Biografie

Meta Gadesmann wuchs in der Familie eines Schuhmachermeisters in Osnabrück auf. Sie absolvierte um die Jahrhundertwende eine kaufmännische Ausbildung zur Buchhalterin. Bald darauf engagierte sie sich in der freien Gewerkschaft „Kaufmännischer Verband für weibliche Angestellte“ für die Rechte dieser Berufsgruppe. Zudem war Gadesmann im Verband Frauenbildung – Frauenstudium aktiv.

Ende 1913 zog sie nach Frankfurt am Main. Als Kandidatin der Deutschen Demokratischen Partei für die Stadtverordnetenwahl im März 1919 wurde sie für kurze Zeit Mitglied des neu gebildeten Stadtparlaments. Bereits 1916 hatte sie eine Stelle in der Verwaltung der „Deutschen Privat-Telefon-Gesellschaft H. Fuld & Co.“ Angetreten, in den 1920er-Jahren stieg sie zur Geschäftsführerin auf.

In der NS-Zeit war Gadesmann weiterhin für den inzwischen arisierten Konzern tätig. Sie setzte sich für die entlassenen und ins Exil geflüchteten ehemaligen Aufsichtsräte und Mitaktionäre ein und wurde deswegen 1937 von den NS-Behörden angeklagt und zu einer Gefängnisstrafe und einer hohen Geldstrafe verurteilt.

Mit Ihrer Lebensgefährtin, der Malerin Gerty van Dyck, hatte sie ab 1936 einen zweiten Wohnsitz in Bayern am Tegernsee. Roederstein und Winterhalter besuchten sie dort im Sommer 1937.

In der Nachkriegszeit war Gadesmann maßgeblich am Wiederaufbau des Frankfurter Unternehmens beteiligt. Ihre hochkarätige Sammlung moderner Kunst enthielt auch insgesamt zehn Werke von Roederstein.

Gruppen und Institutionen, zu denen Meta Gadesmann gehört