William Kentridge wird 1955 in Johannesburg als Sohn einer wohlhabenden jüdischen Familie geboren. Seine Eltern, beide Rechtsanwälte, spielen eine führende Rolle in zahlreichen Apartheid-Prozessen und treten als Aktivisten gegen die Rassentrennung auf. Kentridge studiert bis 1976 Politik und Afrikanistik sowie anschließend Bildende Kunst in Johannesburg. In den 1980er-Jahren geht er nach Paris, um dort an der École internationale de théâtre Jacques Lecoq zu studieren. Er arbeitet zunächst als Schauspieler und Regisseur für Theater- und Fernsehproduktionen. Als freier Künstler beginnt er mit dem Produzieren von Animationsfilmen, in denen er die sozialen und politischen Umstände Südafrikas thematisiert. 1993 und später 2005 nimmt er mit seinen Filmen an der 45. und 51. Biennale in Venedig teil, 1997 und 2002 an der documenta 10 und 11 in Kassel. Es folgen international viele Einzel- und Gruppenausstellungen in renommierten Institutionen. 2012 folgt Kentridge der Einladung, auf der documenta 13 auszustellen. Im Jahr 2013 verleiht ihm die Yale University ein Ehrendoktorat für Schöne Künste. Kentridge lebt und arbeitet in Johannesburg.