Als Prototyp der „petits maîtres“ leistete Le Prince auf eigene Weise einen Beitrag zur Pariser Kunst der 60er und 70er Jahre. Seine Ausbildung bei François Boucher und die Eindrücke eines fünfjährigen Aufenthaltes (1758-63) als Maler am Zarenhof in Moskau und Petersburg prägten seine bildnerischen Ideen. Aus Russland kehrte der Künstler mit einer Fülle von Motiven zurück, die er bis zu seinem Lebensende in Gemälden und noch häufiger in Zeichnungen und Graphiken umsetzte. Der Vorliebe des Pariser Publikums für Exotika kam Le Prince sehr entgegen, da er die „Chinoiseries“ um die „Russeries“ bereichern konnte. Sie fanden 1767 ihren Höhepunkt in den sechs Kartons der „Jeux russes“ für die Teppichmanufaktur von Beauvais. Trotz dieses wenn auch kurzlebigen Mode-Erfolgs wurde Le Prince von den Kunstkritikern, insbesondere von Diderot, heftig angegriffen: „Tout est croqué, nulle image. Tout est ébauché et faible.“
Erfolgreicher und anerkannt, behauptete sich Le Prince auf einem anderen Gebiet. Zur Verbreitung seiner lavierten Pinselzeichnungen entwickelte er eine Technik, die es ermöglichte, zusätzlich zu der linearen Radierung mit Tonplatten zu arbeiten, um farbige Flächen zu schaffen und so die abgestufte Wirkung der Lavierung umzusetzen. Die Erfindung dieser „manière de lavis“ und der Aquatinta hat noch im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts für die Graphik große Bedeutung gehabt.
Die zeitgenössische Kritik an Le Princes Zeichnungen - „son dessin n’est pas correct“ (Diderot) - tritt bei der heutigen Betrachtung zurück hinter dem Charme, den die Blätter in ihrer naiv anmutenden Beschreibung russischer Lebensformen oder auch in ihren an Boucher angelehnten Genreszenen besitzen.
Bis zum Ende seiner künstlerischen Tätigkeit, die aus Krankheitsgründen nach 1777 abbrach, blieb Le Prince ein Vertreter der unterhaltenden, harmlosen Themen, negierend, dass sich die Kunst selbst längst andere Aufgaben gestellt hatte und auch das Publikum andere Erwartungen an sie herantrug.