Die sich zum Calvinismus bekennende Familie Mignon stammte ursprünglich aus dem Hennegau. Nach der Flucht aus den rekatholisierten Südlichen Niederlanden ließ sie sich in Frankfurt am Main nieder. Dort wurde Abraham Mignon am 21. Juni 1640 getauft. Als die Familie 1649 nach Wetzlar übersiedelte, blieb Abraham in der Obhut des Stilllebenmalers und Kunsthändlers Jacob Marrel zurück. Dieser hatte bereits häufig Utrecht besucht, bevor er sich dort vor 1664 mit seinem Zögling niederließ. 1669 trat Mignon in die Utrechter St. Lukasgilde ein und arbeitete bei dem Stilllebenmaler Jan Davidsz. de Heem. Nach dessen Umzug nach Antwerpen im Jahr 1672 übernahm Mignon möglicherweise die Werkstatt. 1675 heiratete er Maria Willaerts, Enkelin des gleichfalls in Utrecht ansässigen Marinemalers Adam Willaerts. Er behielt den strengen calvinistischen Glauben seiner Eltern bei und wurde 1672 zum Diakon der Französisch sprechenden Wallonischen Gemeinde in Utrecht gewählt. Am 26. März 1679 starb er in Utrecht. Abraham Mignon spezialisierte sich hauptsächlich auf Stillleben, zu denen Blumen- und Früchtestücke genauso gehören wie Jagdstillleben.