Der 1874 geborene Maler und Grafiker Richard Müller absolvierte eine Ausbildung an der Königlich-Sächsischen Malschule der Porzellanmanufaktur Meißen, bevor er von 1890 bis 1892 an der Dresdener Kunstakademie studierte. Zu seinen Lehrern gehörten Ernst Moritz Geyger, Leon Pohle und Leonhard Gey. 1894 beteiligte sich Müller an der Dresdener Sezession. Seine Werke erzielten auf Ausstellungen große Erfolge: er erhielt 1897 den Rompreis, 1899/1900 die Goldene Medaille auf der Weltausstellung in Paris und 1912 die Österreichische Staatsmedaille in Wien.
Von 1900 bis 1935 lehrte Richard Müller an der Kunstakademie in Dresden, wo George Grosz zu seinen Schülern zählte. 1933/34 war er auch als Rektor tätig. Bis heute ist der Maler aufgrund seiner Haltung während des Nationalsozialismus umstritten: 1933 war das Parteimitglied der NSDAP an der Organisation der ersten Ausstellung "Entartete Kunst" in Dresden beteiligt. 1944 nahm ihn das Reichsministerium in die sogenannte „Gottbegnadeten-Liste“ favorisierter Künstler auf. Richard Müller starb 1954 in Dresden-Loschwitz.