Über das Werk
Diese Darstellung eines spielenden Kätzchens zeichnet sich durch eine präzise Pinselführung sowie den Einsatz kraftvoller, leuchtender Farben aus. Akribisch erfasst der Künstler die unterschiedliche Textur der Stoffe, indem er die haptische Qualität von Teppich, Wolle und Fell detailgetreu herausarbeitet. Die Katze hebt sich plastisch von den flächigen Farbmustern des Bodenbelags ab. Von 1900 bis 1935 lehrte Richard Müller an der Dresdener Kunstakademie, wo auch George Grosz zu seinen Schülern zählte. Bis heute ist der Maler aufgrund seiner Haltung während des Nationalsozialismus umstritten: 1933 war das Parteimitglied der NSDAP an der Organisation der ersten Ausstellung Entartete Kunst in Dresden beteiligt. 1944 nahm ihn das Reichsministerium in die „Gottbegnadeten-Liste“ der vom Regime favorisierten Künstler auf.