August Sander wird 1876 in Herdorf geboren. Bei seiner Arbeit als Haldenjunge lernt er einen Fotografen der Bergbaugesellschaft kennen, dem er assistiert. Sander kauft seine erste Fotoausrüstung. Ab 1897 macht er eine Fotografenausbildung in Trier. Nach Wanderjahren durch Deutschland übernimmt er 1902 ein Atelier in Linz, bevor er 1910 mit seiner Familie als Studiofotograf nach Köln zieht. Das klassische Thema Porträt interpretiert er ab 1925 in der künstlerischen Arbeit "Menschen des 20. Jahrhunderts": Sieben Kapitel, etwa "Der Handwerker", "Die Frau" oder "Die Großstadt" zeigen rund 600 sich selbst inszenierende Menschen aller Gesellschaftsschichten. Es ist ein physiognomisch-soziologischer Atlas. 1934 vernichten die Nationalsozialisten die Druckstöcke des Buches. Das Ehepaar Sander verlässt Köln aufgrund der Kriegsereignisse, das Atelier wird durch Bombenangriffe zerstört wird. Wichtige Teile des Archivs kann Sander an seinen neuen Wohnort Kuchhausen retten. 1960 erhält Sander das Bundesverdienstkreuz. Er stirbt 1964 in Köln.