Johann Heinrich Wilhelm Tischbein wird 1751 im Kloster in Haina als Sohn der hessischen Malerfamilie Tischbein geboren. Er ist zunächst Schüler seiner Onkel Johann Heinrich Tischbein d. Ä. in Kassel und Jacob Tischbein in Hamburg. 1772 unternimmt der junge Tischbein eine Studienreise nach Holland und zieht 1777 nach Berlin, wo er als Porträtmaler tätig ist. Ein Stipendium der Kasseler Akademie ermöglicht ihm einen ersten Italienaufenthalt von 1779 bis 1781. Er beschäftigt sich dort mit der Antike sowie mit Werken von Raffael und der frühen italienischen Malerei. Ab 1781 lebt er zwischenzeitlich für ein Jahr in Zürich. Zu seiner zweiten Italienreise, wo er sich v. a. der Historienmalerei zuwendet, bricht Tischbein 1783 auf. In Rom lernt er 1786 Johann Wolfgang von Goethe persönlich kennen – Goethe lebt sogar anfangs in seiner Wohnung. Die folgenden Monate ihrer Italienreise verbringen sie gemeinsam in Rom und Neapel. Nach zahlreichen Studien entsteht 1787 das berühmte Porträt "Goethe in der Campagna". 1789 wird Tischbein zum Direktor der Akademie der Schönen Künste in Neapel ernannt. 1799 verlässt Tischbein Neapel und lässt sich in Hamburg nieder. Ab 1808 ist er Hofmaler in Eutin, wo er 1829 verstirbt.