Über das Werk
Für Hodler galten Koketterie und schauspielerische Übertreibung von Gefühlen als Inbegriff des Femininen. In seinem Porträt der 16-jährigen Hélène Weiglé bändigt der Schweizer Symbolist das weibliche Prinzip mit klaren Strukturen: Dem wuchernden Blattwerk der oberen Bildhälfte, in dem sich ein dunkler Pfad öffnet, sind das strenge Profil der Frau und das gemusterte Kleid vor grauem Grund entgegengesetzt. Eher kühl und distanziert betrachtet die junge Frau eine einzelne Margerite. Dabei wirkt ihre Anmut gekünstelt, als ob sie sich beobachtet fühlt.