Über das Werk
Der Revolutionär ist nicht als dynamischer Held inszeniert, sondern vielmehr als monumentales, fast versteinertes Denkmal. Sein Kopf ist übergroß, den Augen fehlen Pupillen – eine historische Figur, die unnahbar bleibt. L. T., also Leo Trotzki, Held der Russischen Revolution 1917, scheint für die Ewigkeit gemalt, als Denkmal einer politischen Bewegung. Das stilistisch an die flächige Wandbildmalerei der mexikanischen Muralisten in Mexiko erinnernde Gemälde zeugt heute von der Utopie und den Idealen einer ganzen Generation und zugleich von deren Scheitern.
Über die Erwerbung
Mit der Schenkung von Dorette Hildebrand-Staab erhielt das Frankfurter Städel Museum 2010 vier Hauptwerke der zeitgenössischen deutschen Kunst. Die Stifterin hatte bereits sehr früh – und entgegen der damals vorherrschenden Meinung – die Bedeutung von Georg Baselitz erkannt und den Künstler langjährig gefördert und unterstützt. Die Gemälde, die durch eine Schenkung in die Sammlung des Städel Museums gelangten, konnten von der Mäzenin bereits in den 1960er-Jahren – teilweise direkt aus dem Besitz des Künstlers – erworben werden.