Über das Werk
Das Bilderpaar der beiden Wittenberger Reformatoren Martin Luther und Philipp Melanchthon ist erst seit 2010 im Städel wieder vereint. Die lebhaft modellierten Gesichter zeugen vom großen malerischen Können Lucas Cranach des Jüngeren. Die Porträts sollten die dargestellten Personen nicht nur wirklichkeitsgetreu abbilden, sondern auch ihre Verdienste zum Ausdruck bringen. Dafür fand der Künstler eine originelle Lösung: Beide Reformatoren präsentieren dem Betrachter ihre Schriften, Luther auf Deutsch, Melanchthon auf Lateinisch und Griechisch. Interessant ist auch die unterschiedliche Charakterisierung der beiden Figuren. Während Luther mit seiner Körperfülle den Bildrahmen zu sprengen scheint, wirkt Melanchthon neben ihm fast zerbrechlich, vor allem aber ganz auf die dominierende Gestalt Luthers bezogen.