Über das Werk
Dürer hat seinen Kommentar auf die verbreitete Wappen-Mode in einem großen und meisterhaft ausgeführten Kupferstich formuliert. Das wohlhabende städtische Bürgertum war im 15. Jahrhundert darauf bedacht, seinen gesellschaftlichen Aufstieg durch – eigentlich adlige – Wappen auszudrücken (vgl. Inv. 33613, 33614 beim Meister E.S., Inv. 33775–33777, 33779, 33782, 33783 bei Martin Schongauer). Die Dame mit Brautkrone glaubt sich vornehm vermählt, doch in Wirklichkeit wird sie von einem ‚Wilden Mann‘ liebkost. Der Totenkopf im Wappen weist auf die Vergänglichkeit, die Eitelkeit alles Irdischen hin.