Über das Werk
Auf einem niedergebrannten Schlachtfeld liegen zwei verstümmelte Leichen. Steine und keimende Kartoffeln sind unregelmäßig auf der Erde verteilt. Die gestische, schrundige Malerei weckt Assoziationen an das verwesende Fleisch der gemarterten Körper, denen das Leid eingeschrieben ist. Der Verfall des Bildmotivs geht im Malprozess auf. Brauntöne dominieren das Bild und laufen nach hinten in absolute Schwärze aus. Der Bildtitel spielt auf den „Gottesacker“ an, den Friedhof, der hier in besonders pervertierter Form in Erscheinung tritt: Dieser Acker gebiert und verschlingt. In Baselitzʼ radikalen, düster atmosphärischen Bildern der frühen 1960er-Jahre spiegeln sich die Befindlichkeiten der deutschen Nachkriegszeit.
Über die Erwerbung
Mit der Schenkung von Dorette Hildebrand-Staab erhielt das Städel Museum 2010 vier Hauptwerke der zeitgenössischen deutschen Kunst. Die Stifterin hatte bereits sehr früh – und entgegen der damals vorherrschenden Meinung – die Bedeutung von Georg Baselitz erkannt und den Künstler langjährig gefördert und unterstützt. Die Gemälde, die durch eine Schenkung in die Sammlung des Städel Museums gelangten, konnten von der Mäzenin bereits in den 1960er-Jahren – teilweise direkt aus dem Besitz des Künstlers – erworben werden.