Über das Werk
„Der Gesetzgeber“ gehört zu einer der zentralen Werkgruppen, mit denen Klapheck zu einem der wichtigsten Maler der deutschen Nachkriegskunst wurde. Mit seinen Bildern von „prosaischer Supergegenständlichkeit“ entwickelte er einen eigenwilligen künstlerischen Stil, durch den er sich konsequent von den zeitgenössischen Kunstströmungen Informel und Abstrakter Expressionismus absetzte. Den Darstellungen technischer Alltagsgegenstände schreibt Klapheck nicht zuletzt durch den Titel menschliche Eigenschaften zu, die politische, biografische und historische Bedeutungsebenen eröffnen. Dem „Gesetzgeber“, einer Mischung aus Schreibmaschine und Registrierkasse, verleiht er erstaunlich despotische Züge. Der Künstler „porträtiert“ das behäbige Ungetüm in extremer Untersicht, wodurch die Maschine eine kühle Autorität ausstrahlt. Spinnt man die Fiktion weiter, so wird die Maschine zum Thron, der Hebel zum Arm samt Zepter und die Tastatur zur Gesetzestafel.