Über das Werk
Dieses lebensgroße Brustbild eines Ritters hielt man einst für ein Werk Giorgiones. Es handelt sich jedoch um eine Kopie nach einem Gemälde von Dosso Dossi. Da das Städel-Bild auf baltischem Eichenholz gemalt wurde, dürfte es von einem in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts tätigen niederländischen Kopisten stammen. Tatsächlich erlangte das Original im Norden große Beliebtheit und wurde häufig wiederholt. Manche Versionen sind dem Werk Dossis treu geblieben und zeigen einen Heiligen, womöglich Georg, in einer polierten Stahlrüstung vor einem dunklen Hintergrund. Andere Fassungen geben dem Heiligen die Porträtzüge des Burgunderherzogs Karl des Kühnen und statten ihn mit dem Orden vom Goldenen Vlies aus. Das Städelsche Gemälde wurde zwar in enger Anlehnung an das Vorbild Dossis ausgeführt, doch durch den halbrunden Abschluss hebt es sich von den übrigen erhaltenen Versionen ab.