Über das Werk
Kaum ein deutscher Maler hat sich so intensiv mit Politik und Geschichte auseinandergesetzt wie Anselm Kiefer. Dabei greift er auch auf prägende Quellen der Geistesgeschichte zurück, wie etwa hier auf den griechischen Mythos um Jason, die Argonauten und das Goldene Vlies. Kiefer malt nicht im eigentlichen Sinne, sondern erweitert die herkömmliche Vorstellung von Malerei, indem er seine Werke schichtweise um Materlialien wie Haar, Stroh oder Lehm ergänzt. Er illustriert den Mythos damit jedoch nicht, sondern versucht, durch Versatzstücke der Gegenwart eine imaginäre Verbindung dazu herzustellen. Das Kleid in der Mitte ist ein Hinweis auf das vergiftete Brautkleid, mit dem Jasons Geliebte Medea ihre Rivalin umbrachte. Die Zähne verweisen auf die Drachenzähne, die Jason säte. Aus ihnen wuchsen eiserne Krieger, die er besiegen musste. Das Werk ist also assoziativ zu deuten, nicht zu „erklären“.
Über die Erwerbung
Gabriele Quandt-Langenscheidt, Tochter des deutschen Industriellen Harald Quandt und seiner Frau Inge Bandekow, erwarb 1985 an der französischen Business-School INSEAD ihren Master of Business Administration. Aufgrund verschiedener Industriebeteiligungen zählt sie zu den vermögendsten Frauen Deutschlands. Gabriele Quandt-Langenscheidt ist die Vorsitzende der Harald Quandt Holding, die das Vermögen der Erben von Harald Quandt verwaltet. Seit 1986 ist sie mit dem deutschen Verleger Florian Langenscheidt verheiratet, mit dem sie zwei Söhne hat. Gemeinsam mit ihrem Mann hat Gabriele Quandt-Langenscheidt die Initiative „Children for a better world“ ins Leben gerufen, die das ehrenamtliche Engagement von Kindern und Jugendlichen fördert. Jedes Jahr werden dabei besonders gelungene Initiativen ausgezeichnet.