Über das Werk
Alberto Giacomettis Skulpturen sind gleichzeitig nah und fern: Nah ist das Material, die Bronze, fern der Körper der Figur, dessen Verheißung nicht eingelöst wird. Die zarte, zerbrechliche Gestalt der Frau mit der gebrochenen Schulter wird nicht deutlicher, nicht detailreicher, wenn der Betrachter sich ihr nähert. Die Distanz bleibt. Giacometti hebt die Relativität des Standortes auf und verleiht seinen Figuren eine absolute Distanz, wie man sie aus der Malerei, von Gestalten auf der Leinwand, kennt. Unentwegt sehen wir seinen Figuren beim Verschwinden zu.
Über die Erwerbung
Knapp 20 Jahre nach ihrer Entstehung konnte die strenge wie fragile Bronzeskulptur des wichtigsten Schweizer Bildhauers Alberto Giacometti für die Sammlung der Moderne im Städel Museum erworben werden. Sie kam 1987 aus der Kunsthandlung Ernst Beyeler, Basel, als Geschenk der Schweizerischen Kreditanstalt (Deutschland) AG nach Frankfurt am Main. Die 1856 in Zürich gegründete Schweizerische Kreditanstalt (SKA) – die heutige Credit Suisse – begann zu diesem Zeitpunkt sich unter anderem im Bereich der Kunst als Förderer zu etablieren. Das Kultursponsoring der Credit Suisse konzentriert sich heute auf die Bereiche klassische Musik, Jazz und bildende Kunst.