Über das Werk
Hermann Glöckners Arbeiten sind durch seine „Leidenschaft für die Geometrie“ [1] geprägt. Das Falten nahm einen zentralen Stellenwert in seinem Werkprozess ein, so auch in der umfangreichen Serie ""Flächenteilung in Schwarz und Weiß"". Sie umfasst 26 abstrakte Collagen aus gefalteten Papieren. Die Arbeiten wurden alle nach dem gleichen Prinzip gefertigt: Der Künstler faltete und entfaltete die Blätter mehrmals und erhielt dadurch geometrische Flächenunterteilungen. Einige Flächen bemalte er mit schwarzer Farbe, die mit dem hellen Papierton kontrastieren. Das Papier wählte Glöckner dabei sehr sorgsam aus, denn, so erzählte er: „Man benötigt ganz bestimmtes Papier dazu, das die Faltungsbrüche aushält und den Bruch trotzdem scharf sein lässt. Die Brüche bleiben erhalten, und jeder kann sehen, wie das Blatt entstanden ist.“[2]
[1] Hermann Glöckner: Meine Arbeit ist mein Leben, in: John Erpenbeck (Hrsg.): Hermann Glöckner. Ein Patriarch der
Moderne, Berlin 1983, S. 37–87, hier S. 57. [2] Ebenda, S. 83.