Über das Werk
Mit geballter Faust weist dieser Mann den Weg zur „richtigen“ Kunst. Die Botschaft lautet: Kunst muss dem Volk einen Nutzen bringen. Jörg Immendorff, der 1973 der maoistisch geprägten KPD/ML beitritt, praktiziert mit "Für wen ?" eine Art westlichen Agitprop. Er formuliert eine eindeutige These, doch fast unmerklich schält sich zugleich die Antithese heraus – Joseph Beuys’ „Soziale Plastik“, sein erweiterter Kunstbegriff, mit dem er die Gesellschaft verändern will, von Immendorff zunächst begeistert übernommen, wirkt hier übertrieben, utopisch und letztlich hoffnungslos.