Über das Werk
Auf ein glattes, auf Leinwand auf kaschiertes Papier setzte Fritz Winter verschiedene, unregelmäßige Farbformen, die sich überlappen und ineinandergreifen. Der Pinselauftrag ist meist fein und lasierend, dazwischen aber schafft Winter mit reiner Farbe eine reiche, reliefartige Textur. Zwischen den haptisch verschiedenen Oberflächen, zwischen Form und Kolorit entsteht ein in sich bewegtes Geflecht. Winter, der am Dessauer Bauhaus wesentliche Einflüsse von Paul Klee empfing, übersetzte auf diese Weise das geheime Wirken der Natur, der Welt in eine abstrakte Komposition.
Über die Erwerbung
Der Frankfurter Fotografin, Psychotherapeutin und Stiftungsgründerin Ulrike Crespo (1950–2019) verdankt das Städel Museum über 90 Werke der Klassischen Moderne bis zu US-amerikanischen Pop Art. Die Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken von Wassily Kandinsky, Otto Dix, Oskar Schlemmer, Max Ernst, Jean Dubuffet, Cy Twombly und anderen stammen ursprünglich aus der Sammlung ihres Großvaters, des Darmstädter Industriellen Karl Ströher (1890–1977), der nach dem Zweiten Weltkrieg eine umfassende Kunstsammlung aufbaute.