Über das Werk
Max Ernst, einer der Mitbegründer des Surrealismus, erhob den Zufall zum Gestaltungsmittel. Gefundenes aus Alltag und Natur wurde zum Rohmaterial seiner Kunst. Mit Hilfe von Durchreibe- und Abklatschverfahren schuf er so abstrakte Formen. Für „Grätenwald“ drückte er ausgestanzte, mit schwarzer Farbe bestrichene Bleche mehrfach in die noch feuchte Ölfarbe auf der Leinwand. Die dadurch entstandenen, grätenartigen Formen akzentuierte er anschließend in einem Ockerton. Schließlich ergänzte er sie um eine rote, sonnenartige Scheibe, durch die sich die Komposition in die Tiefe öffnet. So ergibt sich der Gesamteindruck eines ungeheuerlichen, dräuenden Waldes, ein Leitmotiv Max Ernsts.
Über die Erwerbung
Der Frankfurter Fotografin, Psychotherapeutin und Stiftungsgründerin Ulrike Crespo (1950–2019) verdankt das Städel Museum über 90 Werke der Klassischen Moderne bis zu US-amerikanischen Pop Art. Die Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken von Wassily Kandinsky, Otto Dix, Oskar Schlemmer, Max Ernst, Jean Dubuffet, Cy Twombly und anderen stammen ursprünglich aus der Sammlung ihres Großvaters, des Darmstädter Industriellen Karl Ströher (1890–1977), der nach dem Zweiten Weltkrieg eine umfassende Kunstsammlung aufbaute.