Über das Werk
Paris war ihm "zu laut" und "zu teuer". Anfang 1890 verließ Munch die Kunstmetropole und zog im Vorort Saint-Cloud ins Hotel Belvédère. Hier entstand vermutlich diese Kneipendarstellung. Im Zentrum des von Brauntönen beherrschten Gemäldes steht ein ärmlich gekleideter Mann. Unsicher fragend blickt er zum Betrachter, während er selbst vom Wirt skeptisch beäugt wird. Der Gast wirkt seltsam isoliert und spiegelt vielleicht Munchs eigene damalige Lebenssituation. Der Paris-Aufenthalt des Künstlers war überschattet vom unerwarteten Tod seines Vaters. In seinen Notizbüchern thematisierte Munch ausführlich seine Trauer und Einsamkeit in der Fremde.