Über das Werk
Von einem erhöhten Standpunkt aus eröffnet sich der Blick über ein weites Tal. Mit gedämpften Farben hat Camille Corot gekonnt den Eindruck einer herbstlich ruhenden Landschaft skizziert.
Das Gemälde entstand während Corots erster Italienreise, vermutlich im November 1827. Darauf deutet eine datierte Zeichnung desselben Panoramas hin, bei der es sich um eine Vorstudie handeln könnte. Deren Beschriftung belegt außerdem, dass im Mittelgrund der südlich von Rom gelegene Ort Marino zu erkennen ist. Diesen hat Corot auch auf dem lichtdurchfluteten Gemälde „Blick auf Marino in den Albaner Bergen am frühen Morgen“ (Inv. 1498) dargestellt.
Die in Aufbau und Helldunkel ausgewogene Gesamtkomposition gliederte Corot in hintereinander gestaffelte Bildgründe. Für sein Schaffen charakteristisch ist, dass er diesen traditionellen Bildaufbau mit einer ihm eigenen, naturnahen Auffassung verband. Der unspektakuläre, menschenleere, aber stimmungsvolle Landschaftsausschnitt sollte den Betrachter zur Einfühlung und zum Nachdenken über sich selbst anregen.