Über das Werk
Georg Baselitz’ Kopf zeigt eine schleimige gelbe Masse mit blutroten Flecken. Unförmig, widerlich, fast abscheulich ist das Gebilde. Erst allmählich werden eine Zunge, ein Auge, ein Ohr und anstelle der Nase ein Penis erkennbar: Hier kulminieren Ekel, Zerrüttung und eine fleischige Körperlichkeit, Inneres scheint nach außen gekehrt. Das Bild erzählt nichts, sondern zeigt schmerzhaft Unfassbares. Besonders vor dem Hintergrund des Informel der späten 1950er-Jahre war Baselitz’ brachiale, den Gegenstand brutal deformierende Malerei absolut unerhört und im besten Sinne verstörend.