Landschaft bei Dordrecht, Aelbert Cuyp
Aelbert Cuyp
Landschaft bei Dordrecht
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Aelbert Cuyp

Landschaft bei Dordrecht, ca. 1640 – 1645


Blatt
153 x 196 mm
Material und Technik
Schwarze Kreide und grauer Stift sowie Pinsel (und Feder?) in Grau, Dunkelgrau und Braungelb, graubraun laviert, mit Gummi arabicum gehöht, allseitige Einfassungslinie in Braun, auf geripptem Büttenpapier
Inventarnummer
3723
Objektnummer
3723 Z
Erwerbung
Erworben möglicherweise 1816 als Stiftung aus der Sammlung Johann Friedrich Städel
Status
Kann im Studiensaal der Graphischen Sammlung vorgelegt werden (besondere Öffnungszeiten)

Texte

Über das Werk

Aelbert Cuyp, der zeit seines Lebens in Dordrecht ansässig und tätig war, zählt zu den bedeutendsten holländischen Landschaftsmalern des 17. Jahrhunderts. Wegen der feinen Lichtbehandlung in seinen Gemälden, ihrem manchmal südländisch wirkenden goldenen Schimmer, schätzte man ihn im 18. Jahrhundert als einen zweiten Claude Lorrain. Cuyp schuf eine große Anzahl von Zeichnungen, deren Motive nicht unbedingt mit Gemälden verknüpft sind. Das Städel Museum besitzt eine größere Gruppe bedeutender Blätter von ihm, unter denen die »Landschaft bei Dordrecht« eine besonders prominente Position einnimmt.

Zeigen Cuyps Zeichnungen, soweit sie nicht bestimmte Gebäude oder Stadtansichten zum Thema haben, Natur in Form von weiten Panoramen oder anderen Ansichten, die den Raum betonen, so nimmt hier ein malerischer Eichenbaum im Vordergrund eine ungewöhnliche Hauptrolle ein. Offenbar vom Blitz getroffen, ist sein Stamm zerborsten, und doch ist dieser Baum nicht tot. Überall streben Triebe hervor, und der eine erhalten gebliebene Ast scheint die vergangene Lebenskraft umso kräftiger erneuern zu wollen. Hinter diesem ganz an den vorderen Rand gerückten Hauptdarsteller breitet sich eine flache, vielleicht vorfrühlingshaft karge holländische Landschaft aus, an deren Horizont fern die Silhouette von Dordrecht zu erkennen ist. Die Landschaften Cuyps schöpfen ihren Gehalt aus Stimmung und Komposition; in Fall der zerborstenen Eiche allerdings scheint eine symbolische oder metaphorische Bedeutung nicht ausgeschlossen zu sein.

Die zeichnerische Technik, bei welcher Cuyp verschiedene Mittel kombinierte, die Schwärzen im Vordergrund durch Behandlung mit Gummi Arabicum hervorhob, im Hintergrund ein blasses Graphit dagegensetzte und eine zurückhaltende und dennoch Tiefe bildende Farbigkeit entwickelte, ist so vielschichtig, dass wir es hier kaum mit einer Studie oder Vorzeichnung, sondern mit einem autonomen Kunstwerk zu tun haben dürften. Cuyps Zeichnungen sind oft schwer zu datieren, doch fügt sich dieses Blatt in eine Gruppe von Blättern ein, die in den frühen 1640er Jahren entstanden sind.

Werkdaten

Werkinhalt

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Letzte Aktualisierung

06.11.2024