Über das Werk
Das Gesicht des Bautechnikers Leo Uschatz fotografierte Helmar Lerski in einer Serie von 140 Großaufnahmen. Die dramaturgische Lichtwirkung erzielte er mithilfe von bis zu 16 Spiegeln und Blenden, mit denen er in der prallen Sonne auf einer Dachterrasse in Tel Aviv unterschiedlich starke Schlagschatten erzeugen konnte. Damit setzte der vor den Nationalsozialisten geflüchtete Fotograf und Kameramann seine in Berlin begonnenen Studien zur Porträtfotografie fort. Bereits 1931 veröffentlichte er den Bildband Köpfe des Alltags, in dem er in nahsichtigen Aufnahmen unbekannte Menschen fotografierte. Ihre Gesichter werden maskenhaft-starr als undurchsichtige Oberfläche präsentiert und zeigen
einen Konflikt zwischen Emotionalität und Idealität.