Über das Werk
Der Blick in das Gebäude ist verstellt. Säulen und Arkadengänge bilden zusammen ein geordnetes und doch komplexes Gefüge. Der Bildausschnitt ist so gewählt, dass sich die monumentale Architektur nach oben ins Unendliche fortzusetzen scheint. Das lichtdurchflutete Gebäude erinnert in seiner verschachtelten Struktur an Architekturfantasien, wie sie beispielsweise Piranesi im 18. Jahrhundert entwarf. Candida Höfer fotografiert öffentliche Räume im menschenleeren Zustand. Ohne das rege Treiben seiner Besucher ist auch das National Building Museum seiner Funktion beraubt. Stattdessen eröffnet der fotografische Blick ungeahnte Perspektiven auf die Architektur. Der Raum geht auf in einem abstrakten Zusammenspiel von Licht und Form – und erzählt dabei von sich und den Abwesenden.