Über das Werk
Das überwiegend unbezeichnete, auch undatierte Skizzenbuch Jakob Beckers enthält vor allem Figurenstudien von Menschen in hessischer Tracht. Sie dienten – das legen eine eingangs eingeklebte Kompositionsskizze sowie eine ganze Reihe ebenfalls im Städel Museum aufbewahrter Einzelblätter nahe – der Vorbereitung eines (noch nicht identifizierten) Gemäldes, das im Freien singende Jungen und Mädchen unterschiedlichen Alters, die von einem Lehrer dirigiert werden, zeigen sollte. Der Lehrer auf Blatt 5 recto trägt dabei offensichtlich die Züge Johann Heinrich Pestalozzis. Für die anderen Studien scheinen Becker einzelne Kinder gezielt Modell gestanden zu haben: Zu ähnlich ist ihre Haltung der entworfenen Komposition, zu porträthaft wirken ihre Züge. Aufmerksam studierte Becker dabei insbesondere ihre Kleidung, vornehmlich die Trachten, die er mit dem Pinsel in Aquarellfarbe kolorierte. – Vgl. zudem die leicht veränderte Kompositionsstudie (Inv. 14960) sowie weitere einzelne Figurenstudien (Inv. 14523, 14524, 14543, 14893, 14894, 15027) im Städel Museum, die im Vergleich mit dem Gemälde Aufschluss über den Werkprozess geben würden.
Dem Skizzenbuch liegt neben einer Pause und einzelnen groben Skizzen unterschiedlichen Formats, die aus der Hand Beckers stammen, auch ein mit Bleistift gezeichnetes Porträt des 25-jährigen Künstlers bei, das Johann Jakob Jung (?) 1835 in Frankfurt zeichnete.
Für eine vollständige Beschreibung des Skizzenbuches siehe unter "Forschung".