Über das Werk
Alexander Calder malt abstrakte Gemälde in die Luft. Befreit von der Schwerkraft, balancieren dünne Scheiben magisch im Raum. Ein leichter Windzug, und das Mobile beginnt seinen zittrigen Tanz. Calder begreift sich als Choreograf, kontrollieren kann er die vielfältigen Dynamiken seiner Werke dennoch nicht. Virtuos integrieren die performativen Objekte Bewegung und Zeit in seine Kunst. Neben alten Modellen unseres Sonnensystems und mechanischem Spielzeug ist ein Besuch im Pariser Atelier Piet Mondrians 1930 eine wesentliche Quelle der Inspiration. Fortan baut der Amerikaner "Mobiles“, ein Begriff, den Marcel Duchamp beim Anblick der ätherischen Erscheinungen ein Jahr später erfindet. Verwendet Calder zunächst noch gefundenes Glas und Holzstückchen im Geist von Dadaismus und Surrealismus, konstruiert er die kinetischen Plastiken zunehmend größer und stattet sie mit geometrischen Elementen aus. Die asymmetrischen Konstruktionen verführen durch spielerische Leichtigkeit, unaufhörlich hinterlassen sie unsichtbare, poetische Spuren im Raum.