Über das Werk
Das Künstlerpaar, lebhaft bedroht von entfesselten Gegenständen, liefert sich mit diesen eine Zimmerschlacht. Personen und Dinge prallen im häuslichen Magnetfeld gegen Wände und Türen. Schnelle Kameraschwenks lösen die Konturen auf. In trügerischer Idylle und im Gehölz, in trautem Heim und deutschem Wald fliegen die Fetzen. Als Biedermann und Biederfrau spielen Anna und Bernhard Blume die stürmischen Rollen einer explosiven Beziehung. Körper und Sachen rotieren in einem Strudel aus Licht und Schatten, um sich auf großen Formaten mit schemenhaft konstruierten Formen zu verbinden. Bei den Blumes ereignen sich Turbulenzen in der zwischen 1992 und 1994 entstandenen Lichtbildserie unter der Bezeichnung Transzendentaler Konstruktivismus. So sieht es aus, wenn Neo-Dadaisten die Ekstasen und Hysterien im alltäglichen Zusammenleben als Ursachen paraphysikalischer Sensationen entdecken. Die fototechnische Simulation der Fliehkräfte hat aber auch eine komische Seite: Blume & Blume, scheinbar von elementaren Energien traktiert, treten als Pantomimen im Wirbel der neurotisch besetzten Bauteile ihres familiären Fotoromans auf.