Über das Werk
Eine Frau, die unter die Haube kam, begab sich gemäß dieser Redensart vom späten Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert durch Heirat unter männlichen Geleitschutz. Die gesichtsumfassende Kopfbedeckung versprach Geborgenheit und Unantastbarkeit. Mit der mutierten Wachshörnerhaube (15. Jahrhundert) karikiert Ulrike Rosenbach den langen Weg in die weibliche Autonomie. Sie führt die Haube über fünf Sequenzen hinweg kopfabwärts bis in Schnurrbartnähe und belässt die Hörner oberhalb der Ohren. So mimt die emanzipierte Frau den gehörnten Mann.