Über das Werk
Alles um die beiden Mädchen herum ist in Bewegung. Personen und Gegenstände sind in kristalline, geometrische Formen aufgelöst. Figuren verdoppeln sich, farbige Linien und grelle Lichtkegel durchkreuzen das Bild. Mackes Gemälde zeigt, wie beeindruckt er von der Kunst der italienischen Futuristen war, die Geschwindigkeit und Technik verherrlichten. Gleichzeitig orientierte er sich an der abstrahierenden Formensprache der französischen Kubisten. Allein die beiden Mädchen gestaltete Macke formal geschlossen und geradezu klassisch, ohne sie im flirrenden Großstadtgeschehen aufgehen zu lassen.
Über die Erwerbung
Der Frankfurter Chemiker und Industrielle Carl Hagemann (1867–1940) trug ab 1900 eine der wichtigsten Privatsammlungen moderner Kunst zusammen. Sie umfasste zahlreiche Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle und Druckgrafiken, insbesondere von Künstlern der „Brücke“. Während des Zweiten Weltkriegs ermöglichte der damalige Städel-Direktor Ernst Holzinger den Erben des bei einem Unfall verstorbenen Carl Hagemann, die Sammlung gemeinsam mit dem Museumsbestand zu evakuieren. Zum Dank hierfür übereignete die Familie 1948 nahezu alle Papierarbeiten dem Städel Museum. Weitere Schenkungen und Dauerleihgaben, aber auch Ankäufe von Gemälden und Aquarellen aus dem Nachlass Hagemann halfen, die Verluste zu kompensieren, die das Museum 1937 im Rahmen der Aktion „Entartete Kunst“ erlitten hatte. Die Sammlung Hagemann bildet heute den Kern der Expressionismus-Sammlung im Städel Museum.
Dieses Gemälde aus der Sammlung Hagemann konnte durch die Stiftung des im Frankfurter Westend lebenden Privatiers Carl Schaub (1851-1905) angekauft werden. Er hatte 1905 eine Stiftung zur Erbin seines Vermögens eingesetzt, die Kunstgegenstände für das Städel erwerben sollte. Seit dem Legat von Johann Friedrich Städel war dies die größte Hinterlassenschaft für Kunst in Frankfurt.