Mit Gemälden, die über lange Zeit als „Doppelgänger“ im Depot verborgen blieben, widmet sich die Kabinettpräsentation der Alten Meister den verschiedenen Spielarten des Kopierens und Nachahmens. Künstlerische Nachschöpfungen, ob getreue Wiederholungen oder freie Anlehnungen, waren häufig ein Ausdruck der besonderen Wertschätzung des Originals und eine Antwort auf die Nachfrage auf dem Kunstmarkt. In die Sammlung des Städel Museums kamen die meisten Kopien, weil man sie irrtümlich für Originale hielt. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts als Werke aus zweiter Hand identifiziert, verbannte man sie aus der Galerie. Mit der Kabinettpräsentation bekommen sie die Chance wieder im Rampenlicht zu sein.