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Brücke

Künstlervereinigung

Gegründet
1905 in Dresden
Aufgelöst
1913 in Berlin
Stilrichtung
Expressionismus

Geschichte

Mit revolutionärem Ehrgeiz gründen die Architekturstudenten Ernst Ludwig Kirchner, Fritz Bleyl, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff 1905 in Dresden die Künstlergemeinschaft Die Brücke – eine Keimzelle des Expressionismus. Sie rufen ihre Generation dazu auf, „unmittelbar und unverfälscht“ zu malen, was sie bewegt. Ihr Ziel ist nicht mehr die naturgetreue Abbildung der Dinge. Es gilt, das Wesentliche eines Themas künstlerisch zu erfassen: mit flächigen Kompositionen, schrillen Farben und schnellen Pinselstrichen. Die Maler widmen sich intensiv der Aktdarstellung, die sie bewusst als Opposition zu den erstarrten Posen der akademischen Lehre begreifen. Auf der Suche nach einer Spontaneität des Ausdrucks entwickeln sie die sogenannten Viertelstundenakte, bei denen die Modelle in 15 Minuten zeichnerisch erfasst und in ihren natürlichen Bewegungen wiedergegeben werden sollen. Andere bevorzugte Motive der Brücke-Mitglieder sind Szenen in der freien Natur, die sie bei gemeinsamen Ausflügen an die Moritzburger Teiche künstlerisch umsetzen. Sie sind Ausdruck einer Sehnsucht nach vorzivilisatorischer Ursprünglichkeit, die sie auch in Objekten der Volkskunst Afrikas und der Südsee finden, mit denen sie ihre Ateliers ausstatten. Neben Max Pechstein, Emil Nolde und Otto Mueller treten auch Kees van Dongen und Cuno Amiet der Brücke bei. Ihre Vorbilder Edvard Munch und Henri Matisse lehnen die angebotene Mitgliedschaft jedoch ab. Mit ihrer Abkehr vom akademischen Kunstideal geraten die Brücke-Künstler im Kaiserreich Wilhelms II. in die Kritik der Öffentlichkeit. Als „Hottentotten im Frack“ verspottet, gelingt es ihnen innerhalb weniger Jahre, an die internationale Avantgarde anzuknüpfen. Ihre sinnlich-impulsive Malerei prägt bis heute das Bild des Expressionismus in Deutschland.

Personen, die mit Brücke in Verbindung stehen

Personen, die zu Brücke gehören