Am 21. Juni 1744 wurde Wybrand Hendriks als Sohn des Bildhauers Hendrik Hendriks und der Aaltje Claas in Amsterdam getauft. Von 1765 bis 1774 war er Mitglied der Amsterdamse Stadstekenacademie und gewann mehrfach Preise. Bereits zu dieser Zeit war er als Mitarbeiter in Johannes Remmers’ Fabrik für Wandbehänge an der Rozenstraat beschäftigt. Dort freundete er sich mit Willem Joseph Laquy an, der später häufig die Staffage in seinen Landschaftsbildern ergänzte. Am 21. November 1774 erwarb Hendriks eine eigene Fabrik und schrieb sich wenige Tage später in der St. Lukasgilde ein. Ein halbes Jahr später heiratete er Agatha Ketel, die Witwe des vormaligen Fabrikbesitzers. Im gleichen Jahr, möglicherweise noch vor seiner Hochzeit, unternahm Hendriks gemeinsam mit Hendrik Meyer eine Reise nach England, die er aber aufgrund einer Erkrankung vorzeitig abbrach. 1776 verkaufte er seine Fabrik und ließ sich in Haarlem nieder. Dort schrieb er sich am 16. Juli in die St. Lukasgilde ein und wurde im folgenden Jahr einer der sechs Direktoren der Haarlemer Zeichenakademie. Von 1782 bis 1785 lebte Hendriks an verschiedenen Orten; so ist er in Ede sowie anderen Orten in der Veluwe dokumentiert und hielt sich zeitweise in Amsterdam auf. Nach seiner Rückkehr nach Haarlem übernahm er den Posten des Kastellans in der Teylers
Stichting und die Aufsicht über das Kunstkabinett. Diese Aufgaben behielt er bis 1819 bei. Außerdem übernahm er andere gesellschaftliche Verpflichtungen, so war er einer der Regenten des Vrouwe- en Anthoniegasthuis, einem Armenhaus, und trat der Theatergesellschaft „Leerzam vermaak“ bei. 1796 übernahm er einen Posten im Stadtrat, außerdem gründete er eine Zeichenschule. 1822 wurde er in die Koninklijke Academie van Beeldende Kunsten in Amsterdam aufgenommen. Am 28. Januar 1831 starb Hendriks und wurde in der Grote Kerk in Haarlem begraben.
Wybrand Hendriks war nicht nur ein begabter Maler, sondern auch Zeichner. Sein Œuvre umfasst Landschaften und Stadtansichten, Genrebilder und Jagdstillleben im Stil des 17. Jahrhunderts. Manchmal fertigte er auch Kopien nach Werken der großen Maler jener Zeit an. Als Porträtmaler beschränkte er sich auf Auftraggeber aus der Haarlemer Gesellschaft.