Der zwischen 1600 und 1603 in Naarden geborene Maler trug ursprünglich den Namen Salomon de Gooyer (Goyer). Gemeinsam mit seinem Bruder Isaack nahm er später den Namen Ruysdael von dem in der Nähe ihrer Heimatstadt gelegenen Schloss Ruisdael (Ruischendaal) an. Kurz nach dem Tod des Vaters Jacob Jansz. im Jahr 1616 ging Salomon zusammen mit seinem Bruder nach Haarlem und trat dort 1623 unter seinem Geburtsnamen der St. Lukasgilde bei. Aus dem Jahr 1626 ist die bislang früheste Datierung auf einem seiner Gemälde überliefert. Bereits zwei Jahre später wurde er von Samuel van Ampzing, dem Chronisten der Stadt Haarlem, als Landschaftsmaler gerühmt. Mehrfach übernahm Van Ruysdael Ämter in der St. Lukasgilde: In den Jahren 1647 und 1669 war er „vinder“ (Obmann) und 1648 auch Dekan. Dokumente aus dem Jahr 1651 belegen seine Tätigkeit als Händler eines für das Bleichen von Textilien genutzten Farbstoffes. Als „wijkmeester“ stand Van Ruysdael von 1659 bis 1666 seinem Stadtviertel vor. Am 25. Dezember 1660 wurde seine Frau Maycken Willems Buysse, mit der er mindestens vier Kinder hatte, in der St. Bavokerk von Haarlem begraben. 1669 wurde Van Ruysdael als Mitglied der „Vereenigde Vlaamsche, Hoogduitsche en Friesche Gemeente" bezeichnet. Obgleich er als Mennonit keine Waffen tragen durfte, trat er dennoch der Bürgerwehr in Haarlem bei. Seine Gemälde dokumentieren Reisen durch ganz Holland, denn unter anderem zeigen sie Veduten oder markante Gebäude von Städten wie Leiden, Utrecht, Alkmaar, Dordrecht und Amersfoort. Am 3. November 1670 wurde Salomon van Ruysdael in der St. Bavokerk in Haarlem begraben. Der Nachlass, der auch einige Häuser umfasste, deutet auf finanziellen Wohlstand des Malers hin. Sein Sohn Jacob Salomonsz. van Ruysdael und sein Neffe Jacob Isaacksz. van Ruisdael schlugen gleichfalls die Laufbahn als Maler ein.
Obgleich er in seinen späteren Jahren einige Stilleben schuf, ist Van Ruysdael vorwiegend als Landschaftsmaler bekannt. Zusammen mit Jan van Goyen und Pieter de Molijn zählt er zu den Begründern der tonalen Landschaftsmalerei in Holland. Ab den 1630er Jahren entstanden seine von stimmungsvoller Ruhe geprägten Flussansichten. In den zunehmend klassisch-idealen Zügen der späteren Landschaften macht sich der Einfluss seines berühmten Neffen Jacob van Ruisdael geltend.